Welpen Katze

Kastration

Kastration des Hundes

Die Kastration beim Hund ist die am häufigsten kontrovers diskutierte Operation. Denn im Vordergrund stehen hier in der Regel nicht die Fortpflanzungskontrolle, sondern vielmehr Gründe wie die Senkung des Erkrankungsrisikos, Beseitigung von Problemverhalten sowie Haltungserleichterung. Daher zählt die Kastration heutzutage zu den häufigsten Eingriffen in der Kleintierpraxis.

Die Kastration ist ein chirurgischer Eingriff unter Vollnarkose. Während man beim Rüden die Hoden entfernt, werden bei der Hündin mittels Bauchhöhleneröffnung die Eierstöcke entfernt. Die Kastration führt somit zur Ausschaltung des Sexualzyklus und des Sexualverhaltens.

Die häufigsten Gründe für eine Operation

Bei der Hündin:
Vermeidung von

  • Gebärmutterentzündung
  • wiederholte Scheinträchtigkeit mit ausgeprägten Verhaltensveränderungen
  • Gesäugetumore
  • läufigkeitsabhängiger Diabetes

Beim Rüden:
Behandlung von

  • Kryptorchismus (Hoden nicht im Hodensack)
  • Prostataerkrankungen
  • Hodentumoren
  • Perianaldrüsentumore

Beeinflussung des Verhaltens (nur Verhalten, das durch Sexualhormone gesteuert wird, kann beeinflusst werden)

  • Aggressivität gegenüber Artgenossen und/oder gegenüber Menschen
  • Ängstlichkeit
  • Hyperaktivität
  • Unterbindung des Sexualverhalten des Rüden wie Streunen, Jaulen, Unruhe, Futterverweigerung, Harnmarkieren, Aufsprungversuche

Fortpflanzungskontrolle, v.a. in Haushalten mit mehreren Hunden, bei Besuch von Hundetagesstätten oder -pensionen

Über den richtigen Zeitpunkt der Kastration sollte ein Einzelgespräch zwischen dem Tierbesitzer und dem Tierarzt erfolgen, da die Gründe für die Operation eine entscheidende Rolle spielen. Bei der Hündin empfiehlt sich die Kastration nach der 1. Läufigkeit, beim Rüden mit Eintreten der Geschlechtsreife

Risiken der Kastration

  • allgemeines Narkose- und Operationsrisiko
  • Übergewicht
    Nach einer Kastration reduziert sich der Energiebedarf um bis zu 30 %, der Appetit steigt aber
  • Inkontinenz (Harnträufeln)
    Kann für Halter und Tier eine unangenehme Folge der Kastration sein, bei der das betroffene Tier unbewusst Urin verliert. Der Harnröhrenverschluss kann durch Medikamente unterstützt werden. Die Behandlung ist in vielen Fällen erfolgreich, muss jedoch dauerhaft fortgesetzt werden.
  • Verhaltensänderungen - Wird ein kastrierter Hund faul, langweilig und träge?
    In der Regel tritt ein ruhigeres Verhalten nur dann auf, wenn der Hund nach der Kastration durch falsche Fütterung oder zu wenig Aktivität übergewichtig wird. Diese Verhaltensänderung ist demnach keine direkte Folge der Kastration, sondern eine Konsequenz des Übergewichtes.
  • Fellveränderungen (sehr selten)
    Bei langhaarigen Rassen kann ein übermäßiges Wachstum der Unterwolle möglich sein (Welpenfell). Daneben kann es bei kurzhaarigen Rassen vorkommen, dass sich ein beidseitiger symmetrischer Haarausfall in der Flankengegend einstellt.
Kastration der Katze

Die Kastration ist ein chirurgischer Eingriff unter Vollnarkose, bei dem die Keimdrüsen (beim Kater sind das die Hoden und bei der Katze die Eierstöcke) vollständig entfernt werden. Bei den weiblichen Tieren ist dazu eine Bauchhöhleneröffnung notwendig.

Kater und weibliche Katzen werden durch die Kastration dauerhaft unfruchtbar und zeigen kein Sexualverhalten mehr.

In der Regel empfehlen wir die Kastration im Alter von ca. 9 Monaten.

Vorteile der Kastration

  • keine ungewollte Vermehrung
  • kein Sexualverhalten (Rolligkeit bei der weiblichen Katze ca alle 2-3 Wo.= Stress bei Stubenkatzen; Markierverhalten beim Kater wird unterdrückt und somit der unangenehme Harngeruch vermieden)
  • vermindertes Unfallrisiko bei Freigängern durch kleineres Revier
  • vermindertes Risiko von Erkrankungen des Genitaltraktes
  • vermindertes Risiko ansteckender Krankheiten (wie FeLV, FIV) infolge seltener auftretender Bissverletzungen bei Freigängern
  • vermindertes Risiko für Milchdrüsentumore bei weiblichen Katzen

Statistisch gesehen führt eine Kastration zu einem längeren, stressfreien und gesunden Katzenleben.

Nachteile der Kastration

  • Narkose- und Operationsrisiko (sehr gering, da es sich um junge und gesunde Katzen handelt)
  • veränderter Stoffwechsel (bereits 48 Std. nach der Kastration erhöht sich die Futteraufnahme der Katze bei gleichzeitig sinkendem Energieverbrauch)

=> verhindern Sie die Gewichtszunahme Ihres kastrierten Tieres, denn häufige Folgen aus Übergewicht können sein: Diabetes mellitus, Harnsteine, Arthrose

Kastration des Kaninchens

Die Vermehrungsrate bei Kaninchen ist sehr hoch!

Rammler werden bereits mit ca. 12 Wochen geschlechtsreif. Bei Vergesellschaftung mit weiblichen Tieren ist deshalb eine rechtzeitige Trennung nach Geschlechtern vorrübergehend notwendig. Die Kastration erfolgt in einer Kurznarkose, die im Allgemeinen sehr gut vertragen wird. Wir empfehlen ein Alter von ca. 4-5 Monaten und ein Gewicht von mindestens 1 kg. (Ausnahme - Haltung von 2 Rammlern - dann Kastration vor Auftreten von Rangkämpfen und Aggressionen angeraten.) Rammler sind in den ersten Tagen nach der Kastration noch deckfähig und sollten weitere 2 Wochen getrennt von weiblichen Tieren leben.

Auch für Häsinnen wird immer häufiger eine Kastration empfohlen, da dadurch Erkrankungen wie Entzündung oder Tumore der Gebärmutter oder des Gesäuges vorgebeugt werden kann. Die Operation sollte im 1. Lebensjahr erfolgen, wobei nicht nur die Eierstöcke, sondern auch die Gebärmutter mit entfernt werden sollte. Der Eingriff ist mit einem höheren Narkose- und OP-Risiko behaftet als beim Rammler und sollte deshalb in einer Klinik erfolgen (Narkose unter Beatmung und stationäre Überwachung).

Kastrierte Kaninchen sind weniger aggressiv gegenüber Artgenossen und Besitzern.